Publisher's Synopsis
Schulerinnen und Schuler zeigen im Chemieunterricht haufig Defizite im Fachwissen und gleichzeitig ein geringes Fachinteresse. Eine vermehrte Anregung des situationalen Interesses kann ein erster Schritt in Richtung einer positiven Entwicklung des Fachinteresses sein. Eine Moglichkeit, darauf und auf den Wissenserwerb positiv Einfluss zu nehmen, bieten Lernmaterialien in Form von chemiebezogenen Lesegeschichten. Allerdings mangelt es an empirischen Studien zur Wirkungsweise solcher Texte auf das situationale Interesse und die Lernforderlichkeit. Daruber hinaus fehlt ein Vergleich zu anderen Textarten wie beispielsweise einem Sachtext, der meist vorkommenden Textart in Chemieschulbuchern. Im Rahmen dieser Arbeit werden daher verschiedene Lesegeschichten entwickelt und untersucht, inwieweit sich diese von Sachtexten zu gleichen Inhalten beim Lernprozess der Schulerinnen und Schuler im Hinblick auf das situationale Interesse und den Lernerfolg unterscheiden. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass der Lernerfolg mit Lesegeschichten hoher ist als mit Sachtexten. Beim situationalen Interesse zeigen sich Geschlechtereffekte zugunsten der Madchen, die starker an der Lesegeschichte interessiert sind und dadurch langer mit dieser lernen als Jungen. Insgesamt lasst sich bei den Madchen ein Zusammenhangsmodell zwischen der jeweiligen Textart zugunsten der Lesegeschichte, dem situationalen Interesse, der Lernzeit und dem Lernerfolg abbilden.