Publisher's Synopsis
Die Autorin weist nach, dass Jean Paul im Hesperus tradierte, insbesondere aber auch aktuelle astronomische Erkenntnisse als Beweis zu verstehen versucht, dass in der grossen Wesenskette systemisch alles mit allem verbunden ist. Doch den naturmystischen Erfahrungen von Allvereinigung unter dem gestirnten Himmel werden durch die objektivierenden Tendenzen der Naturwissenschaften die Grundlage entzogen. So stehen bei Jean Paul Momente existentieller Sinnlosigkeit neben Gewissheitsbekundungen, dass das Unendliche im Subjekt selber existiert. Dieser Grundkonflikt schlaegt sich in einer Strukturvorlage nieder, welche die Verbindung der Teile zur Ganzheit als Ergebnis des Leseprozesses vorsieht. Auf diese Weise legt der Roman Zeugnis davon ab, wie integrierende Kraefte, urspruenglich als kosmologische Groessen postuliert, nun als seelische Realitaet erfahrbar werden: Der Hesperus dokumentiert die Bewusstwerdung des Unbewussten.