Publisher's Synopsis
Die Psychologie des Konflikts ist nicht zuletzt durch die Erkenntnisse der Tiefenpsychologie stark in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses gerückt. Man hat sogar eine »Konfliktpsychologie&« der traditionellen Psycho- logie sowohl als umfassende Arbeitseinrichtung wie als Neuorientierung psycho- logischen Denkens gegenübergestellt (LÜCKERT). Eine besondere Intensivierung und zugleich Ausweitung erfuhr die »Konflikt- forschung&« durch das Studium des sogenannten »stress&«. Versteht man unter diesem eine von außen auf den Organismus wirkende Belastung, so wäre der »Konflikt&« der üblichen Bedeutung des Wortes nach ein mehr durch den Zu- sammenstoß verschiedener Strebungen oder den einer Strebung mit einem Widerstand entstehendes Phänomen, also eine von dem »Endothymen&« her- kommende Belastung. Doch braucht man nur auf der einen Seite an die exogenen Ursprünge vieler chronischer Konflikte, andererseits an die endogene, ent- wicklungs mäßige Bedingtheit unterschiedlicher Stressempfindlichkeit zu erinnern, um die Problematik einer allzu grundsätzlichen Unterscheidung zwischen »Konflikt&« und »seelischer Belastung&« aufzuweisen. Beiden gemeinsam ist, daß sie eine Störung des glatten, selbstverständlichen Ablaufs des Erlebens und. Verhaltens darstellen. Beide sind »Krisen&«, d. h. also, kritische Punkte in einem Geschehen.