Publisher's Synopsis
Der Begriff "Kompetenz" bietet die scheinbar umfassende Losung fur altbekannte Widerspruche der Bildungsforschung: In ihm scheinen die Gegensatze von Denken und Handeln, Lernen und Arbeiten, Subjekt und Tatigkeitsanforderungen, allgemeiner und beruflicher Bildung aufgehoben zu sein. Entsprechend breit ist auch der Siegeszug der "Kompetenz" als europaischem Leitbegriff zur Orientierung von curricularen Definitionen, zur Beschreibung und Ordnung von Lernzielen, zur Gestaltung von Lehr- / Lernarrangements, Messung von Lernleistungen sowie ihrer Zertifizierung. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes diskutieren die dem Kompetenzbegriff inharenten Bruche, indem sie zwischen Kompetenz in einer Logik des Lernens und einer Anforderungsperspektive von Kompetenz unterscheiden. Dabei analysieren sie die Bedeutung dieser Differenz fur die Beschreibung und Zuordnung von Kompetenzen sowie fur den Kompetenzerwerb und dessen Zertifizierung. Anhand aktueller Beispiele wie dem Europaischen Qualifikationsrahmen, dem Kompetenzraster und verschiedenen Modellversuchen wird auch die praktische Relevanz des Perspektivenwechsels deutlich.