Publisher's Synopsis
Im fruhneuzeitlichen Polen-Litauen war die religiose Heterogenitat der Bevolkerung eine historische Gegebenheit, mit der sich die Trager politischer Herrschaft auf allen Handlungsebenen auseinandersetzen mussten. Auch wenn der Katholizismus offiziell als dominante und staatstragende Konfession galt, wurde seine Bedeutung relativiert durch das Beharrungsvermogen anderer Konfessions- und Religionsgemeinschaften - etwa der Protestanten, Griechisch-Orthodoxen, Unierten und Juden. Deren Einfluss zeigte sich in der staatlichen, ebenso wie in der regionalen und lokalen politischen Praxis. Die Autorinnen und Autoren dieses Buches konzentrieren sich auf vier kulturgeschichtlich gepragte Themenfelder: Zunachst reflektieren sie unterschiedliche methodische Zugange zum Forschungsgegenstand. Daran anknupfend untersuchen sie in einem breiten Spektrum von Fallstudien die spezifische Herausforderung politischer Herrschaft durch religiose Heterogenitat. Sie verfolgen, wie Grenzen zwischen den Religionsgemeinschaften gezogen und ebenso uberschritten wurden. Vor allem aber widmen sie sich den symbolischen Akten und Ritualen, durch die einzelne Gruppen ihren Anspruch auf Macht, bisweilen auch lediglich auf Unversehrtheit offentlich kommunizierten und so zu verwirklichen suchten.