Publisher's Synopsis
Die verbreitete Annahme, der Liberalismus habe seine fruhe Blutezeit in einer 'klassenlosen Burgergesellschaft' (L. Gall) erlebt und sei in den Klassen- und Massengesellschaften seit dem spateren 19. Jahrhundert zunehmend bedeutungsloser geworden, trifft nicht uberall zu. Gerade auch deutsche Grossstadte wurden um 1900 und bis in die Weimarer Republik von liberalen Kommunalpolitikern mit Reformambitionen gepragt. Allerdings beruhte diese gegenuber der Nationalstaats- und Landesebene starkere Position bis 1918 zumeist auf einem stadtburgerlichen Privilegienwahlrecht. Im Vergleich mit ausserdeutschen Beispielen wird in diesem Band herausgearbeitet, was in kommunalpolitischen Grossstadtprofilen primar von eigenstandigen (sozial-)liberalen Zielen bzw. den Impulsen besonders aus der organisierten Industriearbeiterschaft oder dem epochenspezifischen Problemdruck bestimmt wurde.