Publisher's Synopsis
Band 10 des "Stein-Jonas" widmet sich zwei Materien des Zivilprozessrechts, die nicht in der ZPO geregelt sind: dem Europäischen Zivilprozessrecht und dem Gerichtsverfassungsgesetz. Die EuGVVO (Brüssel I-VO) ist das Herzstück des Europäischen Zivilprozessrechts. Als Nachfolgerin des Brüsseler Übereinkommens von 1968 steht sie im Fokus von weit über 100 Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs, mit denen Grundfragen des europäischen Verfahrensrechts geklärt wurden. Gerhard Wagner und Paul Oberhammer verfolgen in ihrer Kommentierung einerseits das Ziel, die Regelungen der VO und das auf ihrer Grundlage entstandene Richterrecht in den Kontext des deutschen Zivilprozessrechts zu integrieren, sind andererseits aber gleichzeitig darum bemüht, die Sachfragen des Europäischen Zivilprozessrechts aus einer gemeineuropäischen Perspektive zu behandeln. Die Entscheidungen des EuGH werden dabei einer kritischen Analyse unterzogen und auf ihre Folgen für das Verhalten der Parteien und ihrer Anwälte abgeklopft. Das Gerichtsverfassungsgesetz (GVG) ist das Kernstück der Gerichtsverfassung. Es regelt vor allem den organisatorischen Aufbau und die Zuständigkeit der ordentlichen Gerichte und konkretisiert darüber hinaus wesentliche rechtsstaatliche Grundsätze. Es prägt damit die gesamte Tätigkeit der Gerichte. Die vorliegende Kommentierung der Vorschriften des GVG zur Zivilgerichtsbarkeit durch Matthias Jacobs umfasst nicht nur die Regelungen zur Einrichtung und zum Aufbau der ordentlichen Gerichte, zu ihrer Zuständigkeit, ihrer personellen Zusammensetzung und ihrer Tätigkeit, sondern erläutert auch die den einzelnen Bestimmungen zugrunde liegenden tragenden Prinzipien der Gerichtsverfassung. Rechtsprechung und Schrifttum sind umfassend verarbeitet. Der Band gibt den Gesetzesstand im Herbst 2010 wieder.