Publisher's Synopsis
Dass Lachen und Komik der Klerikermoral und Moenchsaskese des Mittelalters suspekt gewesen seien und sich nur als Ausbruch volkstuemlich-karnevalesker Gegenkultur zu artikulieren vermocht haetten, gehoert zu den Vorurteilen ueber das auch in diesem Sinne als finster geltende Zeitalter. Die Beitraege dieses Bandes zeichnen ein etwas anderes Bild. Sie konzentrieren sich auf das bemerkenswerte und fuer modernes Empfinden geradezu schockierende Nebeneinander von Komik und Sakralitaet in zahllosen Zeugnissen mittelalterlicher Literatur, Kunst und Lebenswelt. Es wird gezeigt, dass man darin nicht etwa eine Ausnahmeerscheinung und subversive Regelverletzung zu sehen hat, sondern vielmehr den Ausdruck einer theologisch und anthropologisch fundierten Aesthetik, die den Paradoxien der conditio humana Rechnung traegt.