Publisher's Synopsis
Religionen und ihre Rechtssysteme sind im 21. Jahrhundert durch die Entwicklungen der Zeit erheblich herausgefordert. Dabei ist der Ausdruck "Zeichen der Zeit" zu einem oszillierenden Begriff zwischen den beiden Polen Tradition und Fortschritt in soziologischen, rechtlichen und vor allem religiosen Diskursen avanciert. Die Autorinnen und Autoren untersuchen, wie sich kulturelle Traditionen, kodifizierte Normen und religiose Lehren auf Innovations- und Fortschrittsprozesse auswirken. An den Beispielen der Ehe, des Arbeitsrechts und des Rechtsschutzes wird dieses Verhaltnis naher beleuchtet: Einerseits werden diese konstanten Faktoren der Stabilitat als uberholt - mitunter kontingent - angesehen. Damit einher gehen Forderungen nach einer reaktiven Haltung der zustandigen Institutionen zur Anpassung an die augenblickliche Lage. Der entgegengesetzte Standpunkt verlangt andererseits eine bestandige Haltung, da er in einer Anpassung den drohenden Verlust der Stabilitat und Identitat sieht. Eine dritte Position sieht in den Stabilitatsfaktoren eine prokreative Kraft, die die Zeit pragt, sowie Fortschritt bewirkt, und damit selbst zum "Zeichen der Zeit" wird.