Publisher's Synopsis
Excerpt from Karl Philipp Moritz als Aesthetiker: Inaugural-Dissertation
Einer der geschmackvollsten deutschen Prosaisten des vorigen Jahrhunderts, der treffliche Helferich Peter Sturz'2) hat uns ein Fragment uber die Schonheit hinterlassen. In demselben weist er zunachst nach, dass die griechische Kunst zwar schon, jedoch nicht unubertrefflich sei und verfolgt dann die Genesis des bislang unerreichten Ideals. Eine Folge vereinigter Empfindungen, sagt er (s. Wachst endlich zum Totaleindruck eines hohen Ideals, das unsere ganze Seele, wie Jupiter seinen Tempel, fullt, aber ohne ein deutliches Bild. Dieses Schonste, was geschildert werden kann, ist gleichsam ein Bild von einem Gesicht; es kann nicht gesehen werden, sondern es schwebt nur in der Einbildung Und wie nahert man sich dem Ideal? 'die Fahigkeit zu finden, was in jeder Form vortrefflich und fehlerhaft ist, das Letzte zu verwerfen, das Erste zu wahlen, sich (wie es Niemand besser als Reynolds ausdruckt) uber Eigenthumlichkeit, Lokalitat und Zufalligkeit zu erheben, mit einem Worte: nur die Art, keine besondere Gattung zu malen, das ist hohes Kunstlergenie. Insofern also die griechische Natur uber haupt die Natur unter einem rauheren Himmel ubertrifft, insofern wird auch ein griechischer Phidias immer einen niederlandischen Phidias ubertreffen3)' waren sie auch gleich mit einerlei Fahigkeit geboren. Wer aber unter den schonsten griechischen Statuen noch wahlen, noch aus solchen ein Ideal zusammensetzen konnte, der wurde mehr als Phidias sein.'
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