Publisher's Synopsis
Kunst und Architektur des langen 19. Jahrhunderts sind in vielfaeltiger Weise durch Grenzziehungen und -ueberschreitungen gekennzeichnet: So steht der normativen Verfestigung eines Gattungssystems zeitgleich dessen konzeptionelle Aufloesung gegenueber. Ein Symposium des Kunsthistorischen Instituts der Universitaet zu Koeln untersuchte im Herbst 2005, inwieweit diese scheinbar widerspruechlichen Befunde sich nicht vielmehr wechselseitig bedingen und ob den genannten Ordnungsschemata ihre eigene Aufloesung zugleich inhaerent sein muss. Fuer diesen Versuch einer Neubewertung kuenstlerischer, kunsthistorischer und kultureller Kategorien des 19. Jahrhunderts wurden internationale Wissenschaftler aus der Kunstgeschichte und angrenzenden Wissenschaften eingeladen, deren Beitraege in diesem Band versammelt sind. Neben bis jetzt wenig beachteten Themen aus dem Kunstbereich wird die Fotografie als neues kuenstlerisches Medium diskutiert und werden der Historisierung und Systematisierung von Kunstprozessen im Sinne des Historismus andere sich entwickelnde Parameter des Oekonomischen, Juristischen und Anthropologischen gegenuebergestellt, die fast kontraer zu den vorher festgelegten angeblichen Konstanten von Kunstaesthetik und -genese wirksam wurden.