Publisher's Synopsis
Im 18. Jahrhundert wurde im Reich mit bis dahin beispielloser Intensitat die Frage nach der angemessenen Finanzierung von Wissenschaft und Universitat erortert. Der Vergleich der Kosten von Hochschulen und Studien fuhrte zu Umstrukturierungen und einem Ranking. In dieser verscharften Diskussion um den Nutzen universitarer Bildung erschien Geld angesichts der vermeintlich einfachen Vergleichbarkeit als ein geeignetes Mittel, Leistung zu ermitteln und herauszustellen. Daraus folgte um 1800 die massenhafte Schlieaung von als ruckstandig und unwirtschaftlich geltenden Universitaten, bekannt als das sogenannte groae Universitatssterben. Das Thema Okonomie an den Universitaten bietet vielfaltige Perspektiven fur die Erforschung nicht nur der wirtschaftlichen Bedingungen der historischen Wissens- und Bildungslandschaft, sondern auch des kulturellen Kontextes von Gelehrsamkeit und Lehre insgesamt. Ziel dieses Tagungsbandes ist es, die Geschichte der Hochschule im 18. Jahrhundert als einen kulturellen Prozess zu beschreiben und die Entwicklung so jenseits der ublichen Narrative zu den "Reformuniversitaten" und akademischen "Verlierern" neu zu beleuchten. Dabei widmen sich die Beitrage auch der Frage, welche spezifischen Logiken der Okonomisierung im Aufklarungsjahrhundert zugrunde lagen.