Publisher's Synopsis
Jugendclubs an Theatern - ein neues Phaenomen? 1990 fand am Hamburger Thalia Theater ein erstes Treffen von Theatergruppen statt, die in sogenannten Jugendclubs an Theatern mit Jugendlichen Theater spielen. Begleitend dazu diskutierten Theaterpaedagogen und Theaterwissenschaftler Zielsetzungen und Arbeitsweisen dieser Jugendclubs, die in den achtziger Jahren an einigen westdeutschen Stadt-, Staats- und Landestheatern ins Leben gerufen wurden. Das Besondere an diesen Einrichtungen ist, dass die Jugendlichen unter Anleitung und in Auseinandersetzung mit Theater-Profis spielen. Diese Modelle in ihren unterschiedlichen, zum Teil sogar kontraeren kuenstlerischen und paedagogischen Ausrichtungen vorzustellen, war Anliegen des Symposiums und Treffens in Hamburg, das u.a. von der Theaterpaedagogischen Abteilung des Thalia Theaters Hamburg und dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland veranstaltet wurde. In diesem Band wird das Phaenomen Jugendclubs an Theatern zum ersten Mal dokumentiert. Der Bremer Kulturwissenschaftler Joerg Richard zeigt in seinem Aufsatz Wurzeln und Professionalisierungstendenzen der Jugendclubarbeit auf. Der Kinder- und Jugendliteraturforscher Klaus Doderer aus Frankfurt am Main eroertert das spielpaedagogische Modell Jugendclub als Theaterlaboratorium, in dem Laien kuenstlerisch produktiv werden koennen. Darueber hinaus nehmen Vertreter des Schultheaters, der kulturellen Jugendbildung und der Kinder- und Jugendtheater Stellung und diskutieren Beruehrungspunkte und -aengste zwischen den Jugendclubs und schulischem und ausserschulischem Theater. Dokumentiert werden aber auch Jugendclub-Modelle, die an verschiedenen Theatern entwickelt wurden, sowie Jugendprojekte an Theatern der frueheren DDR.