Publisher's Synopsis
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Freie Universitat Berlin (Institut fur Deutsche und Niederlandische Philologie), 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "[W]as wir Glauben nennen, ist Lug und Trug oder Tauschung oder Stupiditat, was wir Loyalitat nennen, ist Vortheilsberechnung, was wir Liebe nennen, ist alles Mogliche, nur meist nicht Liebe, was wir Bekenntnitreue nennen ist Rechthaberei." In diesen Worten, die Teil einer brieflichen Auerung sind, die nach LUCACS Ausdruck einer "bis zum nihilistischen Pessimismus" gesteigerten Skepsis ist, artikuliert sich Fontanes Wahrnehmung seiner Umgebung, etwa zu einer Zeit, da er mit der Geschichte der Elisabeth von Ardenne vertraut gemacht wird, die bekanntlich zum Ausloser fur seinen bis dahin groten literarischen Erfolg wird - Effi Briest. Es verwundert also nicht, dass in diesem Roman von weiten Teilen der Forschung eine starke gesellschaftskritische Komponente herausgearbeitet worden ist. Auf den folgenden Seiten soll versucht werden, diesen Aspekt in Fontanes Werk etwas genauer zu beleuchten, um einen Eindruck zu erhalten, was unter Gesellschaftskritik verstanden sein kann und wie sie sich bei ihm literarisch auert. Auch wenn MECKLENBURG betont, dass "asthetische und gesellschaftsbezogene Betrachtung" bei Fontane nicht von einander zu trennen sind, mussen formale Gesichtspunkte hier vernachlassigt werden, die sich mit dem Reichtum asthetischer Besonderheiten im Werk des Autors befassen. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt stattdessen auf der inhaltlichen Seite, die der Frage nachgeht, welches Subjektverstandnis im Spatwerk des Fontanes, nicht nur gegen Ende seines Lebens, sondern auch am Ausgang des 19.Jahrhunderts im vorliegenden Text deutlich wird.