Publisher's Synopsis
Brauchen die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr Wissenschaft und Bildung, um kriegstüchtig zu werden? Reichen dafür nicht die sichere Beherrschung des militärischen Handwerks, fachliches Können und die richtige Einstellung aus, um im Gefecht zu bestehen? Sind daher nicht soldatische Tugenden wie Kampfgeist, Willenskraft und entschlossenes Handeln wichtiger als eine gute Allgemeinbildung, ethisches Bewusstsein und wissenschaftliches Denken? Der Zeitdruck, unter dem die Bundeswehr steht, um nach jahrzehntelangen Versäumnissen wieder voll einsatzbereit zu werden, scheint denen recht zu geben, die anstelle von Reflexionsfähigkeit mehr Robustheit fordern. Es verwundert daher nicht, dass es selbst in der Bundeswehr keine Bestrebungen gibt, etwa militärwissenschaftliche Studiengänge an den Universitäten der Bundeswehr einzurichten. Gleichzeitig versuchen viele öffentliche Bildungseinrichtungen vehement, verteidigungspolitische Inhalte und militärwissenschaftliche Forschungsfelder mithilfe sogenannter Zivilklauseln auszugrenzen. Doch zahlreiche Fachdisziplinen und internationale Forschungsergebnisse belegen schon lange, dass Bildung und die Befähigung zum wissenschaftlichen Denken nicht nur die Schlagkraft einer Armee erhöhen, sondern auch den Willen stärken, auf dem Gefechtsfeld erfolgreich zu sein. Geistige Überlegenheit und die Sinngebung aus einem echten Wofür, für das es sich zu kämpfen lohnt, bilden den komparativen Mehrwert erfolgreicher Streitkräfte. Das Jahrbuch Innere Führung 2024/25 veranschaulicht am Beispiel von Fragestellungen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, wie wichtig und wertvoll wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse in Verbindung mit Persönlichkeitsbildung und berufsfeldbezogener Ausbildung für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind. Insbesondere die Führungskräfte in den Streitkräften finden in den hier versammelten Beiträgen vielfältige Impulse, Ableitungen und Empfehlungen für ihre Führungspraxis. Mit Beiträgen von N