Publisher's Synopsis
Jacob Burckhardts Vorlesungen Uber das Studium der Geschichte aus den Jahren 1868/69, die seit 1905 als Weltgeschichtliche Betrachtungen beruhmt geworden sind, dienen heutzutage vielfach nur noch als Sammlung markiger Zitate. Auch die Welt- und Globalgeschichtsschreibung, die heute wieder viel Interesse findet, hat Burckhardt als Ideengeber kaum beachtet. Dieser Band setzt auf eine neue Lekture, die von einer Spannung ausgeht, die Burckhardts Text durchzieht: Einerseits fordert er ein Totalbild der Menschheit; andererseits verfolgt er eine nicht-totale Methodologie, die sich von den ublichen Bausteinen der Weltgeschichtsschreibung fernhalt: geschlossenen Kulturen, klar abgegrenzten Epochen und langfristigen Gesetzmassigkeiten. Der Text wird vor dem Hintergrund seiner Entstehungszeit betrachtet und zugleich auf sein bis heute fortwirkendes Anregungspotenzial befragt.