Publisher's Synopsis
Seit der Jahrtausendwende verläuft der öffentliche Diskurs in Deutschland um den Islam, das muslimisch Sein, die Muslim:innen innerhalb eines spezifischen Zusammenhangs, wie sich etwa an der Muslimisierung der Migrantisierten dokumentieren lässt. In diesem spezifischen Zusammenhang lässt sich ein Spannungsfeld zwischen Othering - (De-)Thematisierung feststellen. Dieses Spannungsfeld wird mit diesem Buch ins Zentrum erziehungswissenschaftlicher Analysen gerückt und schließlich für (Re)Visionen des Islamdiskurses - insbesondere im Kontext von Geschlechterverhältnissen - weitergedacht. Heranführende Einordnungen bieten vertiefende Einsichten in Islamdiskurse und eine Begriffsklärung zur Beschreibung von Differenzkonstruktionen, die von ,antiislamischen Haltungen', über Islamophobie bis hin zu Islamfeindlichkeit und antimuslimischem Rassismus reichen. Von hier aus werden historisch und postkolonial informierte Perspektiven auf die Gegenwart vertieft und in den erziehungswissenschaftlichen Fachdiskurs mit einem besonderen Aufmerksamkeitsfokus auf Geschlechterverhältnisse eingebettet. Mit dieser Einordnung nähern sich die Autor:innen zunächst den Differenzkonstruktionen der Islamdiskurse im Modus des Othering an und bringen gesellschaftliche Diskurse im Kontext des antimuslimischen Rassismus und seiner Intersektion mit Sexismus und Debatten um Feminismus mit für die Schule bedeutsamen Bedrohungsszenarien und Praktiken in der Lehrer:innenbildung in den Dialog. Damit ist auch das Anliegen verbunden, die Dethematisierung und Thematisierung von Differenz zu elaborieren und schließlich erziehungswissenschaftliche Sondierungen des Spannungsfeldes zwischen Othering und (De-) Thematisierung vorzunehmen. Die versammelten Beiträge sollen letztlich innerhalb des Spannungsfeldes den Zwischenraum für mögliche (Re-)Visionen eröffnen. Diese werden in einem Abschlusskommentar mit biographischen Notizen zur Arbeit von Yasemin Karakasoglu, der der Band gewidmet ist, verknüpft.