Publisher's Synopsis
Diese Arbeit beschreibt in allgemeinverstaendlicher Form agrarpolitische Interessenvermittlungsprozesse und Steuerungsprobleme der Europaeischen Union. Neben der europaeischen und der bundesdeutschen Politik wird erstmals der subnationalen Implementationsebene in einem Bundesland (Hessen) systematische Aufmerksamkeit gewidmet. Zeitlich konzentriert sich die Untersuchung auf die Programmentwicklungen seit Mitte der 80er Jahre bis einschliesslich 1995. Auf Grundlage des Policy-Netzwerk-Ansatzes werden die Politikformulierung und die Implementation unterschiedlicher politischer Massnahmen (Freiwillige Flaechenstillegungsprogramme, Extensivierungsprogramme) detailliert beleuchtet und in ihren Wirkungen nach soziooekonomischen Kriterien skizziert (Alter, Betriebsgroesse, Betriebstyp, regionale und lokale Akzeptanz, politisch-oekonomisches Umfeld). Die bedeutsamen strategischen Aenderungen der europaeischen Agrarpolitik am Ende der 80er Jahre und 1992 veranschaulichen erhebliche Verschiebungen der Netzwerkstrukturen und beeinflussen kuenftige Politikformulierungs- und Implementationsprozesse. Die in Hessen zu beobachtende, staerker zum Pluralismus neigende Struktur der Interessenvermittlung verweist auf eine Entwicklungsrichtung, die auch die uebrigen Bundeslaender und den Bund erfassen koennte und insofern eine relativierte Bedeutung des Bauernverbandes im agrarpolitischen Netzwerk erwarten laesst.