Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird versucht zu skizzieren, wie es gelingen kann, Migranten in die Pflege zu integrieren, sowohl als Pflegekräfte als auch als zu Behandelnde. Dabei dient als Beispiel ein ambulanter Pflegedienst und eine Pflegekraft syrischer Herkunft. Diskutiert werden fachliche und rechtliche Aspekte; verschiedene konkrete Maßnahmen werden als Vorschläge gegeben. Die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland werden immer älter und leben deutlich länger als die Bevölkerung vorangegangener Generationen. Dieser Anstieg von Menschen im höheren Alter lässt auch den Pflegebedarf ansteigen. Gleichzeitig wird auch für die Gruppe der älteren Migranten in den nächsten Jahren mit einem erhöhten Pflegebedarf gerechnet. Der erwartete höhere Pflegebedarf wird zum einen mit der rein demographisch bedingten Zunahme der Menschen in dieser Gruppe und zum anderen mit den gesundheitlichen Belastungen, die diese Gruppe in ihrem Arbeitsleben ausgesetzt war, begründet. Die Vorstellungen der älteren Migranten über ihre pflegerische Versorgung im Alter unterscheiden sich nur unwesentlich von den Vorstellungen älterer Menschen ohne Migrationshintergrund. Ältere Menschen mit Migrationshintergrund erwarten überwiegend Hilfe von ihren Verwandten und Kindern. Es ist aber zunehmend zu beobachten, dass nicht alle älteren Migranten Verwandte in Deutschland haben, die diese Aufgabe übernehmen können und auch wollen. Insgesamt sind ambulante und stationäre Angebote der Pflege bei älteren Migranten wenig bekannt. Gründe hierfür sind vor allem Sprachprobleme, Vorbehalte gegenüber Pflegeinstitutionen, das Vertrauen auf Pflege durch Kinder und Verwandte, die Unübersichtlichkeit des Pflegesystems sowie das Aufschieben einer möglichen Rückkehroption. Die Migration wirkt dabei beidseitig: Einerseits beeinflusst die Migration die Gruppe der Pflegebedürftigen, andererseits