Publisher's Synopsis
Gewohnheit als Regulativ des Handelns begegnet in vielen Kontexten der mittelalterlichen Gesellschaft. Dies geht aber nicht mit einer spezifischen Statik oder Traditionalitat der Epoche einher, weil dem Handeln aus Gewohnheit eine spezifische Dynamik und Flexibilitat eignet: Ihre Anwendung musste immer vor dem Hintergrund konkreter historischer Konstellationen neu ausgehandelt werden. Im Recht und in der Philosophie des Mittelalters wurde zwar am intensivsten uber den Status von Gewohnheiten nachgedacht, ihr regulativer Charakter erstreckte sich jedoch auf alle Bereiche der Gesellschaft. Dieser Band vereinigt Beitrage zu einer Tagung, die durch einen interdisziplinaren Zugang das Thema der Gewohnheit in seinen unterschiedlichen Facetten ausleuchtete.