Publisher's Synopsis
Bei dem Krankheitsbild des vererbbaren Darmkrebs (HNPCC) handelt es sich um eine Erkrankung, deren psychosoziale Folgen fuer die Betroffenen und ihre Familien noch wenig erforscht sind. Gesundheitsverhalten im Falle von HNPCC bedeutet eine regelmaessige Teilnahme an einem speziellen Vorsorge- und Frueherkennungsprogramm. Nehmen die HNPCC-Patienten und ihre Familienangehoerigen, die zu einem humangenetisch/klinischen Beratungsgespraech kommen, auch tatsaechlich die ihnen empfohlenen Vorsorgemassnahmen in Anspruch? Zusaetzlich interessierte die Fragestellung nach dem Einfluss der Kontroll- und Kompetenzerwartungen und hier besonders der Einfluss der Selbstwirksamkeit, die gerade bei Gesundheitsverhalten im Allgemeinen eine wesentliche Rolle zu spielen scheint. Allerdings weisen die Ergebnisse darauf hin, dass dies fuer die erbliche Erkrankung HNPCC nicht unbedingt zutrifft. Es wurde ebenfalls deutlich, dass die Beratung in ihrer jetzigen pathogenetischen Orientierung nicht dazu fuehrt, das Vorsorgeverhalten der Ratsuchenden massgeblich zu veraendern. Deshalb liegt die Schlussfolgerung nahe, bei zukuenftigen Beratungen mehr die salutogenetische Sichtweise zu betonen, um die Ratsuchenden besonders in ihrer Selbstwirksamkeitserwartung zu unterstuetzen.