Publisher's Synopsis
Mit dem Stichwort gelebte Religion verbinden sich programmatische Versuche, die Praktische Theologie aus einer Handlungs- in eine Wahrnehmungswissenschaft umzuformen. Aber wie geht das und was folgt daraus fur die Theologie insgesamt? Dieser Thematik widmen sich die vorliegenden Beitrage eines Basler Forschungssymposions. Gemeinsames Anliegen der Autoren ist es, Theologie als hermeneutische und normative Kulturwissenschaft der gelebten Religion zu konzipieren. Mit einer phanomenologischen Skizze der bunten Vielfalt gelebter Religion im heutigen Basel fuhrt Albrecht Grozinger in die Thematik und in den Genius Loci ein. Hans-Gunter Heimbrock skizziert Wahrnehmung als Grundbegriff einer phanomenologischen Theologie. Mit einem alternativem Instrumentarium entwirft Wilhelm Grab am selben Begriff eine religionstheologische Kulturhermeneutik. Klaas Huizing macht sein eigenstandig entwickeltes Konzept theologischer Kulturhermeneutik fruchtbar am Beispiel des Films, Florence Develey vergleicht das Sendeformat von Big Brother mit dem antiken Klosterleben. Auf unterschiedlichen Wegen versuchen Georg Pfleiderer und Folkart Wittekind zu zeigen, dass die Theologie die Wendung zur gelebten Religion implizit schon seit den Tagen der Dialektischen Theologen vollzogen hat: Heute geht es darum, diese Wendung explizit und darin fruchtbar zu machen. Martin Laube ubersetzt das Thema in die Denkwelt Niklas Luhmanns, und Dietrich Korsch offnet die Augen dafur, dass das Leben selbst zum Thema gelebter Religion geworden ist. Georg Pfleiderer, Dr. theol., Jahrgang 1960, ist Professor fur Systematische Theologie/Ethik an der Universitat Basel. Albrecht Grozinger, Jahrgang 1949, ist Professor fur Praktische Theologie an der Universitat Basel.