Publisher's Synopsis
In Briefen schweizerischer Schriftsteller ist der Gallotropismus vielschichtig: Abhangig von ihrer Heimat und der Sprachkultur ihrer Briefpartner wird er mit Germanotropismus verbunden und von Anglophilie abgelost. Julie Bondeli, K. V. von Bonstetten und Ch. Bonnet orientierten sich an der franzosischen Aufklarung, die ihnen auch Massstabe fur eine republikanische Identitat lieferte. A. v. Haller, Samuel Henzi und Samuel Konig, Angehorige der Berner Oberschicht, akzeptierten die franzosische Kulturdominanz als Distinktionsmerkmal, tadelten aber hofischen Dunkel und Luxus. J. J. Bodmer blieb auch in Briefen an Frankophone beim Deutschen, das er mit franzosischen und englischen Floskeln spickte, nahrte aber seine politischen Schauspiele mit Ideen Rousseaus, den er und seine Schuler als Schweizer reklamierten. Wielands franzosische Briefe zeigen, wie beeindruckt er vom Galanterie-Ideal und Kosmopolitismus der Schweiz war. Die deutsch-franzosische Korrespondenz Schweizer Autoren vermittelt, wie polyglott und kosmopolitisch der Austausch und Wettbewerb der Kulturen im 18. Jahrhundert war.