Publisher's Synopsis
Der Begriff der "Erinnerungsorte" hat eine rasante Karrie-re durchlaufen: Noch während in Frankreich Pierre Noras "Lieux de Mémoire" erschienen, gelangte er nach Deutschland und wurde erst zögernd, seit der Publikation der "Deutschen Erinnerungsorte" durch Ãtienne François und Hagen Schulze nahezu flächendeckend verwendet. Mittlerweile ist er nicht nur in der Geschichtswissenschaft, sondern auch in den Nachbardisziplinen und der Publizistik so allgegenwärtig, dass er häufig nur noch Ãberdruss auslöst.Ausgehend von der Irritation Ã"ber den vermeintlich geographisch-konkreten Begriff untersucht die Arbeit zunächst die ursprÃ"ngliche Konzeption von Pierre Nora und verfolgt dann ihren Weg durch die deutschsprachige Geschichtswissenschaft. Neben umfangreichen Sammlungen nationaler Erinnerungsorte in Deutschland und Ãsterreich stehen Unter-suchungen im regionalen und lokalen Rahmen, das Konzept wurde kritisch durchleuchtet, aber auch durch unreflektierte Verwendung verwässert. Ob es weiterhin Nutzen verspricht, will diese Untersuchung klären.