Publisher's Synopsis
Die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes gehen der Frage nach, auf welche Weise das Gedächtnis der Literatur in der SBZ/DDR sowie anderen Ländern des so genannten "Real-Sozialismus" funktioniert hat. Es geht mithin um Besonderheiten der Ausprägung des kulturellen Gedächtnisses in totalitären beziehungsweise autoritären politischen Systemen. Gezeigt wird, wie ëber das Zusammenspiel von narrativen, ikonischen und rituellen Formen das kulturelle Gedächtnis geformt wurde. Der Umgang mit dem Grëndungsmythos Antifaschismus, dem Lagerdiskurs, dem Kriegserlebnis, dem Holocaust, Flucht und Vertreibung, dem 17. Juni 1953 oder dem Prager Frëhling offenbart, ëber welche "Tricks der Erinnerung" (Uwe Johnson) das "offizielle Gedächtnis" insbesondere in der DDR entstand und welche Gegen-Erinnerungen sich in literarischen Texten ausformten.