Publisher's Synopsis
In ihrem Bestreben, den tradierten 'grossen Erzahlungen' neue und differenziertere Sichtweisen entgegenzustellen, haben nachmoderne Versuche der (Literatur-)Geschichtsschreibung 'die' Renaissance nachdrucklich zu 'den' Renaissancen pluralisiert. Die hier versammelten Beitrage setzen an diesem Punkt an, um sich mit der fruhneuzeitlichen Tragodie einer Gattung zuzuwenden, die zum einen die Vielfalt der Erneuerungen des antiken Erbes und die Positionierungen gegenuber den antiken Erblassern in der Fruhmoderne mit besonderer Anschaulichkeit vor Augen fuhrt. Zum anderen versucht der vorliegende Band, diese Vielfalt produktiv zu nutzen, indem die meist nationalphilologisch gepragten Herangehensweisen bewusst komplementiert werden durch eine komparatistische, die nicht nur die Diversitat der Theaterkulturen der Fruhmoderne festhalt, sondern diese in ihren eigenen Dynamiken in ersten Ansatzen zu beschreiben und dergestalt zu konturieren sucht.