Publisher's Synopsis
Die angemessene Form des Erinnerns an die Verbrechen des Nationalsozialismus und des Kommunismus ist weiterhin Gegenstand kontroverser politischer Auseinandersetzungen. Dabei gibt es zwischen Deutschland und den Staaten Ostmitteleuropas erhebliche Unterschiede. Sie beziehen sich zum einen auf die Frage, in welchem Verhaltnis die beiden Totalitarismen zueinander stehen; zum anderen auf die Art und Weise, wie die Erinnerung an das Leiden unter dem Nationalsozialismus bzw. dem Kommunismus sowie die Erinnerung an den Widerstand gegen die Diktaturen konstituierend geworden sind fur das jeweilige Selbstverstandnis der Nation. Die Beitrage des Bandes analysieren und vergleichen die vielfaltigen Formen des Erinnerns in u. a. Ost- und West-Deutschland, Polen und Ungarn. Eine zentrale Frage, die sich durch den Band zieht, ist diejenige, ob es jenseits der nationalen Erinnerungskulturen (und der Gefahr ihrer Instrumentalisierung im politischen Prozess) ein gemeinsames Erinnern an die totalitare Erfahrung des 20. Jahrhunderts gibt, das Grundlage einer transnationalen europaischen Erinnerungskultur sein kann.