Publisher's Synopsis
Excerpt from Einfuhrung in die Gregorianischen Melodien: Ein Handbuch der Choralwissenschaft
Bekanntlich stehen sich in der Frage nach dem rhythmischen Sinn der Neumen die Anschauungen noch ziemlich schroff gegenuber. Dennoch bahnt sich eine Einigung an und dieselbe scheint nicht mehr in weiter Ferne zu liegen. Neuerdings hat auch die franzosische Benediktinerschule sich zu Vorstellungen durchgearbeitet, die sich denjenigen ihrer Antipoden nahern. Ich zweifle nicht, da weitere Forschungen die Kluft verringern werden. Mein Standpunkt in dieser Angelegenheit wird nach wie vor durch den Gedanken be stimmt, dem ich im Vorwort der ersten Auflage Ausdruck gab; man >moge bedenken, da wichtige Resultate geschichtlicher For schung nicht immer im ersten Anlauf erreicht werden; viel mehr Nutzen hat die wissenschaftliche Erkenntnis von immer wieder in Angriff genommener Arbeit. Unser Wissen ist ein immerwahrendes Lernen, und niemand erfreut sich von Anfang an des Vollbesitzes der Wahrheit. Selbst aber in den schwersten Irrtumern steckt oft mehr wie ein Kornchen Wahrheit; der unparteiischen Forschung fallt dann die verdienstliche Aufgabe zu, in ruhiger Prufung und Abwagung gegensatzlicher Ansichten dasjenige festzustellen, was dem gesicherten Bestande unserer Erkenntnis einverleibt zu werden vermag. Auf Selbstandigkeit in Urteil und Darstellung wird darum der Leser uberall da stoen, wo sie mir durch das Verhalten der Quellen geboten schien. Ich nehme auch die hier vorgetragenen Anschauungen als Resultate personlicher Fuhlung mit den Quellen in Anspruch. Wenn sie sich in einigen Punkten mit solchen anderer Forscher beruhren, so wird das hoffentlich kein Argument gegen ihre Richtigkeit sein. Wohl aber wurde ich mich dagegen wehren, als Anhanger einer Partei hingestellt zu werden.
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