Publisher's Synopsis
Die Kirchengeschichte kennt zwei Traditionen, Abtissinnen zu weihen. Dies wird anhand der Riten von 1967 und 2016 skizziert. Zwischen diesen beiden Riten liegt die allgemeinen Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Die Weihe der monastischen Abtissin im fruhen Mittelalter war analog zur Bischofsweihe und ihr Ritus stand den Weihen der Manner nicht nach. Das Zweite Vatikanische Konzil bildet eine Zasur. Es schuf ein neues Deutungssystem, das die Abtissinnenweihe in ihrer Gestalt der ersten Tradition "unertraglich" machte. Sarah Rottger zeichnet die Versuche nach, eine ununterbrochene Kontinuitat ihres Lehramts zu behaupten. Gleichzeitig zeigt sie, dass der "Spielraum des Moglichen" hinsichtlich der Reformfahigkeit der Kirche langst nicht so klein ist, wie das romische Lehramt glauben machen mochte.