Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Didaktik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Note: 2,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Pädagogik), Veranstaltung: Pädagogische Grundbegriffe, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema Autorität ist ein großes Feld voller Irrungen und Wirrungen, mit dem sich wahrscheinlich jeder Elternteil oder Erzieher schon einmal auseinandergesetzt hat. Welches Maß an Autorität braucht es einem Kind gegenüber? Ist sie notwendig oder schädlich? Roland Reichenbach (2011, S. 5) beschreibt Autorität als "eines dieser Reizthemen, die einen zu veranlassen scheinen, gleich Stellung - für oder gegen sie - zu beziehen." Die einen sähen es als das Böse überhaupt und verweisen auf die schweren Missbräuche von Macht und Autorität, die es immer wieder zu geben scheint (vgl. ebd., S. 5f.). Die anderen würden die Möglichkeit des Missbrauchs zwar nicht bestreiten wollen, allerdings sähen sie Autorität als wesentlichen Bestandteil des Menschen, den sie nicht verhindern können würde (vgl. ebd., S. 6). Immanuel Kant schrieb bereits: "Eines der größten Probleme der Erziehung ist, wie man die Unterwerfung unter den gesetzlichen Zwang mit der Fähigkeit, sich seiner Freiheit zu bedienen, vereinigen könne. Denn Zwang ist nötig! Wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwange? Ich soll meinen Zögling gewöhnen, einen Zwang seiner Freiheit zu dulden, und soll ihn selbst zugleich anführen, seine Freiheit gut zu gebrauchen. Ohne dies ist alles bloßer Mechanism, und der der Erziehung Entlassene weiß sich seiner Freiheit nicht zu bedienen" (Kant 1968, S. 711). Dies zeigt gut die Paradoxie der Autorität in der Erziehung auf: Auf der einen Seite soll dem Zögling Freiheit gewährt werden, auf der anderen Seite hat das Kind noch wenig Lebenserfahrung, es ist also unmündig und auf die Hilfe des Erziehers angewiesen. Dies geschieht durch Autorität bzw. Zwang. Manche Erzieher entscheiden sich für weniger erzieherische Autorität