Publisher's Synopsis
Georg Freiherr von Werthern war von 1867 bis 1888 preuaischer Gesandter in Munchen, hatte also den bedeutendsten innerdeutschen Diplomatenposten inne. Er war von Bismarck zwar fur hohere Posten bestimmt Wien, Konstantinopel, sogar fur das Staatssekretariat des Auswartigen, lehnte jedoch aus privaten Grunden ab, vor allem aber, weil ihm das angenehme gesellschaftliche Leben in der bayerischen Hauptstadt gefiel, wo er mit den Malern Kaulbach und Lenbach, mit dem Historiker Ranke und anderen verkehrte. Die Quellen umfassen Auszuge aus seinem Tagebuch und seine vertraulichen und geheimen Berichte an Bismarck. Sie bieten u.a. bisher unbekannte Einzelheiten uber die Haltung des bayerischen Konigs, Ludwig II., zur deutschen Reichseinigung, uber diverse Audienzen bei ihm und uber dessen Tod am 13. Juni 1886 im Starnberger See. Die Quellen uber die Todesumstande ergeben den klaren Indizienbeweis, dass der Konig seinen ihn begleitenden Irrenarzt, Dr. Gudden, erwurgt hat und selbst an einem Herzschlag gestorben sein durfte.