Publisher's Synopsis
Excerpt from Die Wahl Amadeo's von Savoyen zum Papste Durch das Basler Konzil (1439): Inaugural-Dissertation
Die Bedeutung der Neutralitt wurde in den beiden feind lichen Lagern der Kirche wohl erkannt: Eugen und noch mehr die Basler waren aufs hchste entrstet, dass sich die Kurfursten auf diese Weise ber die Kmpfenden gestellt hatten und dadurch in der Lage waren, auf beide in jeder Beziehung einen starken Druck auszuben. Zwar gingen diese Befrchtungen in der Folgezeit nicht in Erfllung, weil die kleinliche Interessenpolitik der meisten deutschen Fursten alle grossen Unternehmungen ver darb, aber schon die blosse Erinnerung an die Neutralitt vom 17. Mrz 1438 blieb eine Gefahr fr die Kirche, eine Strkung aller nationalen Regungen. Auch Knig Albrecht schloss sich dem Vorgehen der Kurfrsten an. Zwar war er ununterbrochen im kriegdurchtobten'hmen und Ungarn festgehalten und konnte deshalb der kirchlichen Frage weder die ntige Beachtung schenken noch etwa gar sie zur Entscheidung bringen. Aber schon dadurch, dass er, wenn auch nur vorsichtig und zurck haltend, der kurfrstlichen Neutralitt zustimmte, gewann diese an Ansehen und wurde fr andere Machte vorbildlich. Frankreich nmlich, das lange Zeit hindurch das Konzil eifrig untersttzt hatte, trat nach den Ereignissen des Januar 1438 hnlich wie die deutschen Kurfrsten in ein anderes Verhltnis zur Kirchenfrage. Karl VII. Blieb zwar auch fernerhin ein Freund des Konzils, hielt aber daneben an Eugen als rechtmssigem Ppste fest und benutzte den heftigen Streit der kirchlichen Mchte vor allem dazu, seiner Landeskirche mglichst grosse Vorteile zu sichern. In diesem Sinne nahmen die Vertreter der weltlichen und kirchlichen Stnde Frankrewhs in der pragmatischen Sanktion zu Bourgesam 7. Juli 1438 die Reformdekrete der Basler Synode an, besttigten vor allem die Superioritt der Konzilien uber den Papst und legten damit den Grund zu der spater so be deutenden Freiheit der gallikanischen Kirche. Frankreichs Energie ermutigte wiederum die deutschen Kurfursten, in der begonnenen Politik fortzufahren. Nachdem sie sich noch auf den Tagen zu Nrnberg im Juli und August 1438 vergeblich um einevermittlung bemuht hatten, setzten auch sie vom 16. Oktober 1438 an (rt zu Nrnberg) als ihr Ziel die Annahme der Basler Reformdekrete und die Ausnutzung der kirchlichen Lage im Interesse des eigenen Landes. Das zeigte sich besonders auf dem auch von Auslndern glnzend beschickten Tage zu Mainz (angesagt war er nach Frankfurt) Reminiscere 1439. Es wurden dort am 26. Mrz unter Protest der ppstlichen Gesandten von den Kurfrsten die Reformdekrete auch fr Deutschland ange nommen; dagegen die Vershnung des Konzils mit Eugen ward nicht mehr ernstlich ins Auge gefasst. Einerseits wollten viele Frsten gar keine Vershnung sie konnten bei dem Schisma am besten ihre eignen Interessen verfolgen andrerseits und vor allen Dingen war das Konzil selbst gegenuber allen solchen Versuchen abweisend. Die Basler Vertreter lehnten jede Ver mittlung, jeden Schiedsspruch weltlicher Herren in dem kirch lichen Streite mit deutlichen Worten ab. Im Herzen mochte Eugen ebenso dazu stehen, aber er war zu klug, das offen zu zeigen. About the Publisher Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com