Publisher's Synopsis
Die Arbeit wurde 2004 im Rahmen der Suedosteuropa-Gesellschaft mit dem Foerderpreis der Fritz und Helga Exner Stiftung ausgezeichnet. Die konsequente Entstaatlichung und Autonomisierung der Wissenschaft und ihrer institutionellen Traeger im Systemwechsel der 1980/90er Jahre bedeutete fuer die Ungarische Akademie der Wissenschaften die Umwandlung von einer sozialistischen Forschungsakademie in eine oeffentliche Koerperschaft. Mit Hilfe eines hermeneutischen Ansatzes untersucht die Arbeit die Reform dieser Institution in unmittelbarer Abhaengigkeit vom spezifisch ungarischen Reform- und Transformationsprozess. Es wird gezeigt, dass die politische Instrumentalisierung der Akademie fuer die Reformen letztlich zu ihrer Selbstbefreiung fuehrte: Die Akademie avancierte zu einem unverzichtbaren gesellschaftlichen Partner der Politik, dessen wissenschaftliche Expertise die Reformen vorantrieb. Sie gewann dadurch nicht nur den Spielraum fuer ihre Selbstreform, sondern konnte weitere Umstrukturierungen im Wissenschaftssektor initiieren und sich als nationale Wissenschaftseinrichtung mit zentralen Kompetenzen profilieren.