Publisher's Synopsis
Diese Arbeit wurde mit dem Foerderpreis der Fritz und Helga Exner-Stiftung ausgezeichnet. Ivo Andric und Isak Samokovlija bewegen sich mit ihren Werken raeumlich und zeitlich in exakt demselben, eng gesteckten beziehungsweise klar begrenzten Rahmen, zwischen Sarajevo und der Drina, zwischen dem 15. und 20. Jahrhundert. Ausgehend von dieser beiden Autoren gemeinsamen Verwurzelung im bosnischen Kontext geht diese Studie der Frage nach, mit welchen Schwerpunkten und gestalterischen Mitteln die Beziehungen der Voelker des Landes zueinander beschrieben werden. Eine konsequente Systematik filtert innerhalb zusammentragender und vergleichender Darstellungen Punkt fuer Punkt fiktionale Innensichten der komplizierten Verhaeltnisse Bosniens zur jeweiligen Zeit der Handlung heraus. So entsteht mittels praeziser Textanalyse ein Querschnitt der vielschichtigen Interaktionsmechanismen zwischen Serben, Juden, Muslimen und Kroaten vom Osmanischen Reich bis zum 2. Weltkrieg. Im Wissen um die weitere Entwicklung auf dem Balkan wird der Versuch unternommen, ueber den blossen literaturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn hinaus die Pathologie der neuerlichen bosnischen Tragoedie besser zu begreifen.