Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Kampf gegen die Klasse und Blick zurück: Marons literarische Initiative und ihr Schaffen nach der Wende Monika Marons frühe belletristische Tätigkeit ist von zwei Faktoren bestimmt: Einerseits arbeitet sie zu Beginn der siebziger Jahre als Reporterin bei der Frauenzeitschrift Für Dich, verfasst nicht weniger als drei Reportagen allein über Bitterfeld, "[...] aus denen später die Anregungen für ihren ersten Roman Flugasche [...]" hervorgehen. Die andere dominierende Einflussgröße ist der Stiefvater, Karl Maron, Innenminister der DDR von 1955 bis 1963. Von zukunftsweisender Bedeutung werden Arbeit und Abkunft für Maron, als sie Mitte der siebziger Jahre mit der Niederschrift ihres Erstlingswerks beginnt; die Protagonistin hierfür wählt sie aus dem eigenen Milieu, Journalistin wie sie, wie sie auch vor die Frage gestellt, welche Art Verantwortung ein publizierender Mensch für das Gemeinwohl trägt. Aus heutiger Sicht mag diese Formulierung vermessen oder überheblich klingen; doch in einem Gefängniszellenstaat, dessen Informationsfluss nur sporadisch und mühsam zirkuliert, und in dem noch dazu jede Manuskriptseite von der Zensur zwei Mal umgedreht wird, hat "[...]die Literatur noch jene wegweisende, sinnstiftende und fast religiöse Bedeutung." Wer, wie Maron, das Privileg einer Sendung genießt, trägt im gleichen demagogischen Atemzug auch die Bürde der Verantwortung. Spätestens mit der Ausbürgerung des Dissidenten Biermann `76 wird Maron die vom Staat eingehämmerte Eingleisigkeit der Gedanken bewusst. Und sie beginnt zu begreifen, dass ihre bisherige Arbeit nicht mehr abgibt als ein adrett lackiertes Marionettentheater, mit dem von den Missständen des Staates abgelenkt werden soll. Insofern ist es nicht übertrieben, den Schreibimpuls, "[...] ihren Angelpunkt in einer existentiellen Erfahrung der A