Publisher's Synopsis
Obwohl Metapher und Metonymie als fundamentale Ausdrucksformen poetischer Sprache gelten, hat die Metonymie von seiten der Stilistik und Literaturtheorie viel weniger Aufmerksamkeit erfahren als die Metapher. Die Studie schliesst diese Forschungslucke und legt eine literarasthetische Theorie der Metonymie vor, die sie anhand konkreter literarischer Beispiele von Pindar bis Holderlin entwickelt. Zunachst werden das funktionale Grundprinzip der Metonymie, ihre Varietaten, sprachliche Struktur, poetische Funktion und asthetischen Effekte herausgearbeitet, bevor sich die Arbeit im zweiten Teil einer translatorischen Fragestellung zuwendet und Metonymien in literarischen Ubersetzungen (Jenisch, Humboldt, Droysen, Wilamowitz-Mollendorff, Browning) analysiert. Die Auseinandersetzung mit den Paradoxien bisheriger Versuche der Theoriebildung erlaubt eine kritische Wurdigung der Gewinne und Verluste, die mit der (post-)strukturalistischen Neufassung der Metonymie als einem universellen semiotischen Paradigma einhergehen.