Publisher's Synopsis
Die Texte von Kafka und Kunert weisen bereits voraus auf eine sich postmodern selbst korrigierende Moderne. Die Moderne wird so nicht bloss negiert, sondern mit der Praemoderne verglichen. Das postmoderne Zeitmodell in Form der Aufhebung des Zeithorizonts bei Kafka und Kunert bildet den Schwerpunkt dieser Arbeit. Kafka schafft eine widerstreitende Beziehung zwischen Gestern und Heute; von einem geschichtlichen Fortschritt oder einer kanonisierten, linear konzipierten Geschichte ist keine Rede. Auch Kunert vollzieht die Aufloesung der geschichtlichen Linearitaet, seine Erzaehlweise delegitimiert den fiktiven Fortschrittsmythos der marxistischen grossen Erzaehlung. So findet sich bei beiden Autoren, trotz ihrer unterschiedlichen Ausgangspunkte, eine Verneinung jeglichen teleologischen Geschichtsprogramms.