Publisher's Synopsis
Excerpt from Die Griechischen Trag�dien als Religionsgeschichtliche Quelle: Rede zur Feier Geburtstages Seiner Majest�t des Deutschen Kaisers und K�nigs von Preussen Wilhelm II Gehalten an der Christian-Albrechts-Universit�t am 27. January 1894
Zeiten, waren unter v�llig verschiedenen sittlichen und kulturhistorischen Bedingungen entstanden. Daraus ergaben sich f�r die T h�tigkeit der Tragiker zwei gleichberechtigte aber vollig entgegengesetzte Gesichts punkte, welche ausgeglichen werden mussten: es galt, den �berkommenen Stoff einer ver�nderten Culturwelt anzupassen und doch zu verh�ten, dass er in seinem eigentlichen Kern aufgel�st werde. Diese Schwierig keit war nirgends gr�sser, als wo die alte Sage das Reich der G�tter in ihre Bildungen hineingezogen hatte. Es leuchtet ohne weiteres ein, dass ein solcher Mythus in der Form, zu der er sich bis in das siebte Jahrhundert entwickelt hatte, im f�nften nicht ohne Vorbehalt reproducirt werden konnte, und vor allen Dingen nicht von einer Kunstart wie dem Drama, das nicht wie das Epos �ber die Anst�sse einer ent wickelteren Zeit unbefangen hinweg gleiten kann, sondern gezwungen ist, seine Gestalten in das helle Licht psychologischer Entwicklung zu stellen. Die Forderungen, welche eine dargestellte Action mit sich bringt, mussten diese Dichter vor die brennende Frage stellen: wie setzen wir uns mit dern theologischen Theil unseres Stoffes auseinander? Eine Frage, deren Beantwortung nicht in das Gebiet unbewussten Schaffens geh�rt, die vielmehr eine sehr concrete Periode in der Werde geschichte zahlreicher griechischer Dramen bedeutet, �ber die uns leider kein antikes Handbuch der Poetik unterrichtet. Wir m�ssen versuchen, aus dern fertigen Kunstwerk die Grunds�tze, nach denen es gebildet wurde, zu erschliessen. Deshalb ist das religionsgeschichtliche Problem eng verschlungen in die Erkenntniss der Technik des Dramas.
Wenn ich wage, Sie von diesen verwickelten Dingen heute zu unterhalten, so wird es nur aphoristisch sein k�nnen, aber ich hoffe auf Ihr theilnehmendes Entgegenkommen, weil ich f�r die zwei Proben, an denen ich es thun will, bei Ihnen allen Bekanntschaft und Interesse voraussetzen darf. Ich will von den alten, aber nie alternden Sagen des Orest und des Prometheus sprechen.
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