Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,0, Universität zu Köln (Iberische und Lateinamerikanische Abteilung des historischen Seminars der Universität zu Köln), Veranstaltung: Seminar: Rebellionen in den Anden, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Betrachtung des Prozesses der Staatenbildung in Hispanoamerika wird deutlich, dass seit Mitte des 18. Jahrhunderts eine wachsende Entfremdung der Kreolen vom Mutterland Spanien zu beobachten ist. Daraus resultierten Forderungen nach größerer politischer Autonomie. Vor allem durch die bourbonischen Reformen zeigte sich Hispanoamerika mit seinen Regionen als abhängige Kolonien, die dementsprechend behandelt wurden. Die starke wirtschaftliche Ausbeutung Hispanoamerikas zum Nutzen Spaniens machten eine Identifikation mit dem Mutterland immer schwieriger. Das wachsende Bewusstsein politisch benachteiligt und wirtschaftlich abhängig zu sein führte unzweifelhaft zur Frage nach der Legitimität der spanischen Herrschaft. Vor allem wirkten Separationsbewegungen der englischen Kolonien in Nordamerika und auch die französische Revolution stimulierend auf politische Entscheidungen, aber die gesellschaftlichen Auswirkungen der französischen Revolution und besonders die blutigen Rassenkämpfe auf Haiti wirkten furchteinflößend und ließen keine Änderungen der starren sozialen Struktur zu. Diese Zurückhaltung ist vor allem damit zu begründen, dass die amerikanischen Kreolen an der Spitze des Loslösungsprozesses standen und nicht die benachteiligte Bevölkerung bzw. die Schicht der Indios und Sklaven. Die Interessen der Kreolen konnten sich gegen Rebellionen der unteren Schichten durchsetzen. Für den Charakter der Unabhängigkeitsbewegung ist bezeichnend, dass der Zeitpunkt der Unabhängigkeit weniger auf eine innere Dynamik zurückging, sondern vielmehr europäische Ereignisse ihren Ausgang bestimmten: " The abduction of King Ferdinand VII by Napoleon in 1808 and the subsequent formation of regional juntas