Publisher's Synopsis
Die Concordia canonum des Cresconius galt der Forschung lange als Werk eines afrikanischen Kanonisten. Die auf breiter handschriftlicher Grundlage ruhenden quellenkritischen Ergebnisse vorliegender Studie ruecken Italien als Heimat der systematischen Kanonessammlung staerker in den Blickpunkt. Neben Fragen nach Arbeitsweise, zeitlicher Einordnung und Identitaet des Verfassers steht die Rezeptionsgeschichte des Textes im Zentrum der Untersuchung. Analyse und Interpretation der Ueberlieferung foerdern neue Aspekte zur kirchenpolitischen Situation im Langobardenreich des endenden 7. Jh. zutage, werfen aber auch ein bezeichnendes Licht auf karolingische Redaktionstaetigkeit. Italien, Nordostfrankreich und angelsaechsische Bildungszentren koennen im 9. Jh. als gleichermassen starke Einflussbereiche erwiesen werden, waehrend sich im 10. und 11. Jh. das Gewicht zugunsten Italiens verschiebt. Insgesamt kommt der Concordia canonum im fruehen Mittelalter und weit darueber hinaus eine bedeutendere Rolle zu, als bisher bekannt war.Teil 2 bietet die kritische Edition der Concordia canonum des Cresconius und loest damit ein Desiderat der Forschung ein. Auf der Basis ausfuehrlicher Handschriftenbeschreibungen, der Klassifizierung und Wertung der Tradition wird der Text der Sammlung mit Apparat und Quellenkommentar vorgelegt.