Publisher's Synopsis
H.L.Ch. Bacmeister (1730-1806) hat in Russland als erster zum Sammeln von Sprachproben nicht Worterlisten verwendet, sondern Satze ubertragen lassen. Diese Satze hatte er so konzipiert, dass sie in jedem kulturellen Kontext verstanden werden konnten und gleichzeitig grammatische Kategorien implizit und in einem naturlichen Kontext erfragt wurden. Auch genaue Angaben zur Notation und zur Lautung wurden vermerkt. Damit stellte Bacmeister die Sprache selbst in den Mittelpunkt seiner Aktion und fasste ihre lexikalischen Einheiten nicht mehr nur als Mittel zum Zweck der Erforschung der Geschichte ihrer (Sprach-)Trager auf, so wie es in fruheren Sammelaktionen der Fall war. Bacmeister erhielt uber 100 Proben aus allen Teilen der Welt, primar aus Eurasien, die zum allergroaten Teil unveroffentlicht sind. Eberhard Winkler behandelt in seiner Studie elf dieser Proben: zwei livische (aus Kurland und Livland), eine krewinische, eine lappische/samische, eine mordwinische (Erza), zwei syrjanische (Komi; von Bacmeister selbst aufgezeichnet), eine ostjakische/chantische, eine wogulische/manische und zwei jurakische/nenzische. Nach einer Einleitung in den Komplex "Bacmeister-Proben" finden sich zu jeder Sprachprobe Anmerkungen zur Probe selbst, eine Transliteration der Handschrift, eine Satzanalyse, ein Worterverzeichnis, die Grammatik und Anmerkungen zur jeweiligen Sprache.