Publisher's Synopsis
Studienarbeit Universitat Munster(2007): 68 Seiten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es einen Wandel innerhalb der Institution Familie. Die Geschlechterrollen haben sich geandert, die Frauen erlangten im Krieg mehr Selbststandigkeit die sie, wie es scheint, mit der Ruckkehr zur traditionellen Familienkonstellation, wieder aufgaben. In den 60er und 70er Jahren kam es zur Frauenbewegung und auch in der padagogischen Diskussion anderte sich das Bild von der Rolle des Mannes sowie von Kindheit und Erziehung. Hat der Krieg und seine Auswirkungen Einfluss auf diese Veranderungen gehabt? Sind es im Wesentlichen andere langfristige gesellschaftliche Umbruche die den Wandel bewirkt haben? Inwiefern spielen traumatische Ereignisse, die besonders die Kriegskinder erlebt hatten, eine Rolle bei den Veranderungen?
Innerhalb der Eltern-Kind-Beziehungen konkurrierten in dieser Zeit zwei verschiedene Leitbilder. Zum einen wirkte das schon uberkommene Bild der stark aus-geubten elterlichen Verfugungsgewalt, zum anderen gewann die Betonung der Eigenstandigkeit des kindlichen Wesens immer mehr Einfluss. Ziele, wie die Entfaltung kindlicher Bedurfnisse, Emanzipation und Kritikfahigkeit wurden in der Studentenbewegung formuliert und breiteten sich schnell in nahezu der gesamten padagogischen Diskussion und Reformplanung aus. Sie wurden popularisiert und veranderten den Umgang der Erwachsenen mit Kindern und Jugendlichen zumindest dadurch, dass die Erwachsenen in ihren hergebrachten Vorstellungen verunsichert wurden.
Neben der traditionellen Rollenerwartung der Frauen und Manner gab es aber auch zeitspezifische Zuge. Die Rollen befanden sich im Ubergang, es gab eine "Art Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen," zum Beispiel patriarchalische neben partnerschaftlichen Vorstellungen. So lag auch bei der Halfte der Befragten die letzte Entscheidung beim Mann obwohl es einen starken Abbau der "hausvaterlichen Autoritat" gab.
Die erlittenen Kriegserfahrungen der Eltern und die damit einhergehende Gefuhllosigkeit und Kommunikationslosigkeit wurden an die Kriegskinder weitergegeben und wirkten sich zusammen mit den eigenen Ambivalenzerfahrungen auf den Umgang mit Beziehungen, mit Nahe und Distanz und daher auch auf die Familienbeziehungen und Familiengestaltung der Kriegskinder aus.
Inhalt
1. Einleitung
2. Wandel der Familien - Demographischer Wandel nach dem 2. Weltkrieg
3. Auswirkungen des 2. Weltkrieges auf die Familie
3.1. Auswirkungen auf die Familiengestaltung
3.2. Auswirkungen auf Kindheit und Erziehung
3.3. Auswirkungen auf Geschlechterrollen und Frauenbild
4. Weitergabe von Traumen der Kriegseltern auf ihre Kinder
4.1. Traumen der Kriegskinder durch Ambivalenzen des Krieges
4.2. Arten von transgenerationellen Traumen
4.3. Transgenerationelle Weitergaben von Traumen
4.4. Auswirkungen der Traumen auf die Lebensgestaltung
5. Familiengestaltung der Kriegskinder
5.1. Auswirkungen des Elternhauses auf die Kriegskinder
5.2. Tendenz der Familiengestaltung der Kriegskindern
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
Studienarbeit
Autorin: Manuela Langgasser - Pseudonym https: //dokumente-online.com/author_profile.php?id_user=1349
Universitat Munster