Publisher's Synopsis
Excerpt from Deutsche Zeitschrift für die Staatsarzneikunde, 1859, Vol. 13: Mit Vorzüglicher Berücksichtigung der Strafrechtspflege in Deutschland und Oesterreich
Ebenso sind die medicinische Welt und die Schrilt steiler darüber einig, dass unsere Medicinslorganisntion undurchi'iihrbsr ist, da die Controle des Sleetß iiber Aus übung der Krankenp?ege unmöglich ist. Eine solche Con trole kann doch an sich nur durch andere Aerzte ausge führt werden; wie verschieden 'sind aber die Ansichten unter den Aerzten und in der Wissenschaft ither die An wendung der einzelnen Arzneimittel! Einer erkllrt das 10- schldlioh, was der Andere ftir nützlich Mit. Bor Stnthnn daher nicht controliren. Diess kann nur durch die freie Coneurrenz ausgeführt werden, bei welcher der Kranke denjenigen Arzt wählt, dem er 'das Vertrauen schenkt. Man kann doch 0001- nicht alle Kranken ither einen Kamm scheeren wollen, wie diess bei den Kranken nach unserer Medicinnlorganisation geschieht. Hiernach soll jeder Kranke eines Bezirks von demselben Arzt be handelt und jede vorkommende Krankheit nach ein und derselben Methode geheilt werden und jeder soll dieselbe Tue dafür bezahlen. Dem einen kann aber um einen ge schichten Arzt zu haben, die Taxe nicht zu hoch sein, dem anderen aber ist jede Taxe zu hoch. Es ist das Be dürfniss daher verschieden und naeh dem verschiedenen Bedürfnisse müssen verschiedene Aerzte, als da sind Au gen und Zahnärzte, besondere Aerzte fiir 1)amenkrank heiten, ftir Kinderkrankheiten, Gehartsärzle etc. Vorhanden sein. Solche werden sich aber, wenn die Ausübung der Kunst freigegeben ist, auch schon ausbilden. Nach unserer ledicinalorgnnisstion ist dafür keine Gelegenheit gegeben; unsere Aerzte müssen Alles wissen und Alles können, was aber nicht möglich ist, denn: Non omnia possumus omnes.
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