Publisher's Synopsis
Der Tatverdacht stellt eine der zentralen und elementaren Eingriffsvoraussetzungen fuer Ermittlungsmassnahmen im strafprozessualen Vorverfahren dar. Seine Grundlagen werden in der Diskussion von Rechtsprechung und Literatur dagegen meist vernachlaessigt. Die Arbeit befasst sich mit dem Wesen des Tatverdachts und seiner Bedeutung und schaelt dabei fuenf unterscheidbare Verdachtsarten heraus, die nicht in einem reinen Stufenverhaeltnis stehen. Der zweite Teil ist der Frage gewidmet, ob zum Erlass eines Strafbefehls hinreichender Tatverdacht genuegt oder Ueberzeugung von der Tatbegehung verlangt werden muss. Da ein hoher Anteil der Delinquenz im schriftlichen Verfahren geahndet wird, kommt der dazu gefuehrten Kontroverse enorme praktische Relevanz bei. Im Ergebnis fuehrt an der Ueberzeugungsloesung kein Weg vorbei, wenn der Strafbefehl rechtsstaatlichen Grundsaetzen genuegen will.