Publisher's Synopsis
Knapp vor Fertigstellung dieses Buches spielten zu Beginn der Wiener Westbalkankonferenz zwei Fußballmannschaften (EU gegen nicht EU Staaten) fröhlich auf dem grünen Wiener Rasen. Fast zeitgleich ertranken hunderte Flüchtlinge im Mittelmeer, wurden 40 km östlich von Wien auf einer Autobahn-Pannenbucht aus Richtung Ungarn 71 Flüchtlinge erstickt in einem Kühlwagen gefunden und wurden in Syrien hunderte Männer zu Tode gefoltert, einige geköpft und Frauen vergewaltigt. Das vom österreichischen Außenminister präsentierte 5 Punkte Programm zur Beherrschung der ungeheuren Flüchtlingsströme nach Europa fordert eine europäische Lösung und scheint mit der Verteufelung der Flüchtlinge aufzuräumen - allerdings wird die Umsetzung auf europäischer Ebene geraume Zeit in Anspruch nehmen! Also sind neben den Ländern mit der höchsten Aufnahmequote (Deutschland, Schweden, Österreich, ...) eben auch die Mittelmeerländer wie Griechenland und Italien gefordert, die Erstauf-nahme zu organisieren. Durchzugsländer wie Mazedonien, Serbien, Ungarn - das sich nicht gerade durch menschenwürdige Behandlung der Flüchtlinge ausgezeichnet hat - und andere müssen dringend Unterstützung der EU bekommen, damit die Flüchtlinge menschenwürdig in das Zielland reisen können. Wenn sich die EU mit gleicher Intensität den Flüchtlingen widmet wie der finanziellen Rettung eines in Not geratenen Mitgliedstaates dann besteht eine Hoffnung für die Millionen unverschuldet in Not geratener Flüchtlinge für ein besseres Leben. Die "Reise" von Qumar von Pakistan über die "Balkanroute" war keine gewöhnliche Reise, sondern eine lebensgefährliche Flucht unter ständiger Bedrohung - auch durch die Behörden in den Durchreiseländern. So wurde aus seinem Reisebericht zwangsläufig eine kritische Auseinandersetzung mit der Flüchtlingssituation in Europa und speziell in Österreich heute, aber auch im historischen Kontext. Wir hoffen einen kleinen Beitrag zur interkulturellen Verständigung aber auch des Verständnisses fremder Kulturen und Religionen gegeben zu haben - also: Menschenrechte wörtlich genommen!
