Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für Wissenschaftliche Politik), Veranstaltung: Hauptseminar Politische Theorie/Hauptseminar WIrtschaftspolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: Amartya Sen stellt bei Beurteilungen gesellschaftlicher Probleme einen Faktor als grundlegend heraus, den es zu berücksichtigen gilt: Den Wert des menschlichen Lebens an sich. Er bewertet die Freiheiten und Fähigkeiten der Menschen, die es ermöglichen, ein Leben zu führen, welches wertgeschätzt werden kann. Sen entwirft damit eine Gerechtigkeitsvorstellung, die sich an den tatsächlichen Lebensbedingungen, an den Möglichkeiten und Fähigkeiten der Menschen orientiert. In diesem Zusammenhang bewertet er auch die Leistungen von Institutionen, die das Leben der Menschen prägen und begleiten. Zum 1. Januar 2005 wurde in Deutschland mit dem "Vierten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" ("Hartz 4") die grundlegende Reformierung und Neuausrichtung des Arbeitsmarktes Wirklichkeit. Mit der Einführung der "Grundsicherung für Arbeitssuchende" (ALG 2) wurde der Wechsel von einem fürsorgenden hin zu einem aktivierenden Sozialstaat vollzogen. Die meisten Betroffenen fühlen sich dabei zu stark in die Pflicht genommen. Andere Kritiker bemängeln, die Einschnitte und die Forderungen nach mehr Eigeninitiative der Erwebssuchenden gingen nicht weit genug. Es stellt sich somit die Frage, wie gerecht die neue Grundsicherung für Arbeitslose ist - wie gerecht ist das ALG 2 und Hartz IV? Auf diese Fragen soll mit Hilfe von Amartya Sens Konzeption der Gerechtigkeit eine Antwort gegeben werden. Als Maßstab hierzu wird Sens Ansatz der Verwirklichungschancen zu Grunde gelegt und die Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik daraufhin untersucht, ob sie den individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten der Menschen genügend Freiraum lässt oder nicht. Dazu wird zunächst Sens Ansatz vorgestellt u