Publisher's Synopsis
Sie ist uns so selbstverstandlich, dass wir sie nicht mehr hinterfragen: die Zeit. Trotz, oder vielmehr weil sie ein solch elementarer Teil unseres Alltags ist, erfreut sich "Zeit" als Forschungsgegenstand zunehmender Aufmerksamkeit. Denn hinter dem schnellen Blick auf die Uhr verbirgt sich ein komplexes gesellschaftliches und individuelles Ordnungssystem: Kontrolle uber die Zeit kann Macht bedeuten, zeitliche Regeln sind Gegenstand von Konflikten, sie konnen der sozialen Distinktion dienen oder der kollektiven Selbstvergewisserung. Dieser Band leistet einen Beitrag zur Systematisierung der Diskussion um die Analyse von Zeitlichkeit. Anhand konkreter Fallbeispiele erortern die Autorinnen und Autoren unterschiedliche Ansatze und Themenfelder - von den zeitlichen Bezugspunkten unserer Moderne, uber die koloniale Zeitgestaltung im Senegal, bis hin zur betrieblichen Arbeitszeitgestaltung. Welche Akteure gestalten zeitliche Ordnungen und bedingen ihren historischen Wandel? Was kann eine zeitliche Perspektive zur Erklarung gesellschaftlicher Zusammenhange beitragen? Dieser Band zeigt aus historisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive die Potentiale der Zeit-Analyse auf.