Publisher's Synopsis
Excerpt from Der Dom zu Aachen und Seine Entstellung: Ein Kunstwissenschaftlicher Protest
Der alte ehrwurdige Dorn Karls des Grossen ist der Scha platz der Taten eines modernen Kunstlers geworden. Zwar steht -ihm begutachtend Kommissionen und der Karlsverein zur Seit aber mir will scheinen, die Mehrzahl dieser Sachverstandigsei in peinlichster Verlegenheit und froh, dass wenigstens der Kunstler eine feste Ueberzeugung zur Schau tragt. Es hangt das damit zusammen, dass naturlich jeder der Herren vernunftigerweise wunscht, der Kunstler moge sich dem Karolingischen nahern, so viel als ihm, ohne sich selbst zu verlieren, moglich ist, niemand aber recht weiss, wie der karolingische Stil eigentlich ausgesehen hat. Der e1ne w1es auf Rom, der andere auf Byzanz, man glaubt jetzt, die Mitte, Ravenna, werde wohl das Richtige treffen. Einige mochten heute schon den "byzantinischen Mosaikenzyklus im Tam bour wieder herunterreissen; aber dann musste ja auch das Kuppel mosaik folgen. Also lasst man, wenn auch widerwillig, alles beim Alten und?vertraut sich dem Instinkt des fuhrenden Kunstler3 an. Ich werde in dieser Schrift zu zeigen versuchen, dass die Wissen schaft sich doch vielleicht uber Wesen und Ursprung der kam lingischen Kunst wird allmahlich eine bestimmte Anschauung bilden konnen. Die Hauptsache aber fur. Mich ist: Es hat gar niemand das Recht, an der Individualitat eines historischen Denkmals zu ruhren. Die Moglichkeit eines Eingriffes, Wie er Jetzt in Aachen ge schiebt, sollte mit dem XIX. Jahrhundert voruber sein. Am wenigsten durfte es einem modernen Kunstler, der doch Achtung der eigenen Individualitat verlangt, einfallen, Hand an ein altes Denkmal zu legen, es sei denn, dass es gilt, es in seinem Bestande zu sichern. Wer dem Grabtempel des grossen Karl ein prunkendes, wenn auch alt sein wollendes Kleid anhangt, treibt meines Er 'achtens unwurdigen Mummenschanz.
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