Publisher's Synopsis
Excerpt from Der Adressat der Schrift Tertullians "De Pudicita," Und, der Verfasser des Römischen Bussediktes
Man darf also mit größerem Recht sagen, daß der Erlaß des römischen Bischofs durch die Streitigkeiten in Karthago veranlaßt wurde, als daß er diese hervorrief. Auch kann man nicht beweisen, daß wir in den Worten: Ego et moe chiae et fornicationis delicta paenitentia functis dimitto den genauen Wortlaut vor uns haben und somit der Erlaß wirklich die Form des kaiserlichen Ediktes nachahmte. Die schriftstellerische Eigenart Tertullians und viel mehr noch der Umstand, daß er selbst es ist, der, wie man allgemein zugibt, den Erlaß in hohnischem Sinne ein edikt nennt, dazu die Tatsache, daß er selbst die Kund gebung nicht gelesen hat, verbieten es, an ein wortliches Zitat zu denken. Wenn wir die späteren Verhältnisse zur Zeit der dezischen Verfolgung zum Vergleich heranziehen dürfen, liegt die Annahme nahe, daß der Bischof von Karthago sich an den Bischof von Rom wandte, um seine Gemeinde gegen die Anfeindungen und Umtriebe der Montanisten zu sichern. In der Kundgebung, deren wesentlichen Inhalt Tertullian in eine die kaiserlichen Edikte nachahmende Form preßte, haben wir demnach wahrscheinlich dieantwort des römischen Bischofs vor uns, dessen Autorität die Katholiken Tertul lian als entscheidend entgegenhielten. In der Schrift adv. Praxeam (cap. Bezeugt Tertullian selbst die Anstrengungender Montanisten, die Anerkennung des romischen Bischofs zu gewinnen. Wir'verstehen seinen Groll und seineiröhie, wenn ihm jetzt in dieser wichtigen Frage ein autorit-ativer Akt des römischen Bischofs entgegengehalten wurde. Der frühere Verteidiger der Kirche, der Verfasser der Schrift de praescriptione haer.' stand jetzt als Anwalt des Montanismus nicht nur in Opposition gegen den Bischof von Karthago, sondern auch gegen den Bischof von Rom.
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