Publisher's Synopsis
Geopolitik und ihre Theoriebildung im 19. und 20. Jahrhundert gehoren bis heute zu den interdisziplinar strittigen Forschungsfeldern. Fur den Transformationsprozess grossraumlichen Denkens, Ordnens und Handelns sind die biogeographischen Arbeiten des deutschen Geographen Friedrich Ratzel von elementarer Bedeutung. Ratzel zahlt zu den Schlusselfiguren, die die imperiale Idee vom Lebensraum des 19. Jahrhunderts mit grossraumlichen Expansions- und Vernichtungskonzepten des 20. Jahrhunderts sowie mit geo- und biopolitischen Ordnungsmodellen, wie sie nach 1945 weltweit wirkmachtig wurden, verklammern. Der Band "Denken im Raum" analysiert Ratzels Geographiekonzepte im Wissenschaftskontext des 19. Jahrhunderts und liefert damit zentrale Erkenntnisse fur eine noch ausstehende internationale Rezeptionsforschung seines Gesamtwerks. Mit Beitragen von Mark Bassin, Nicola Bassoni, Edoardo Boria, Patricia Chiantera-Stutte, Isabella Consolati, Ulrike Jureit, Ian Klinke, Matteo Marconi, Carlotta Santini, Hans-Dietrich Schultz und Niels Werber.